Radio Liberty, ein Zufallsfund, ein Lost Place in Spanien. Wir haben es zufällig auf der Rückreise gefunden. Es stammt aus der Zeit des kalten Krieges und war zu seiner Zeit der leistungsstärkste Kurzwellensender weltweit. Unglaublich, oder?
Die Idee, die Stimme der freien Welt nach Osten, damals noch UdSSR, zu senden, hatten die Amerikaner im Jahr 1955. Bis ein passender Standort gefunden und die Infrastruktur gebaut war, dauerte es nur wenige Jahre. Das Dorf Pals, an der Costa Brava bot optimale Voraussetzungen für das Senden von Kurzwellen in den Äther.
Hier mal ein historisches Foto der Sendeanlage
Am 28. März 1959 ging der Sender Radio Liberty live. Der Sendebetrieb wurde aufrechterhalten bis zum 25. Mai 2001, dann kam schließlich, aus politischen Gründen, das Ende. Nachdem der Sendebetrieb eingestellt war, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Gebäude, die Sendeanlage, also die gesamte Infrastruktur aufgegeben wurden.
Schließlich wurde am 22. März 2006 das Antennenfeld gesprengt und der Rest dem Verfall preisgegeben.
Wie bereits erwähnt, habe ich den Lost Place durch Zufall gefunden. Morgens als ich mit meinen Hunden unterwegs war, stand ich plötzlich vor dem ehemaligen Innentor von Radio Liberty. Einigermaßen beunruhigt ging ich langsam weiter. Überall Glasscherben, Müll und auf den Wänden Graffitis. Es war also klar, hier passiert offiziell nichts mehr.
Meine Neugier
Mit Fotoapparat und Handy bewaffnet ging ich später wieder zu diesem seltsamen Ort, von dem ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste. Die Graffitis waren der Hauptgrund, mir das alles anzusehen. Erst später entdeckte ich eine Infotafel an einem nahegelegenen Parkplatz. Nach dem Studieren des Textes war dann klar, was ich hier gefunden hatte.
Jetzt war die Neugier so richtig geweckt. Die Recherche im Internet brachte unter dem Stichwort Radio Liberty Pals sofort jede Menge Informationen und Fotos. Besonders hervorzuheben ist die Seite radioliberty.org, auf der viele Dinge ausführlich erklärt und in den historischen Zusammenhang gesetzt werden. Das verlinkte historische Foto stammt auch von dort.
Die Seite wird von einem ehemaligen, spanischen Mitarbeiter gepflegt. Sie entspricht zwar nicht mehr dem jetzigen Standard, funktioniert aber noch. Für alle, die an solchen Dingen interessiert sind, es lohnt sich!
Graffitis
Viele Fotos hier hat meine Frau mit ihrer Nikon gemacht. Einige stammen aus meinem iPhone. Ich hoffe, sie gefallen Euch.
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Lost Places haben eine eigene Faszination. Wenn man sie nicht zufällig findet, kann man sie gezielt suchen.
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Aktualisiert am 7. Juni 2024