Ich hab‘ da mal ne Frage: Kann bzw. darf man in Corona-Zeiten auf eine Reise gehen? Antwort: Das muss jeder für sich entscheiden. Noch gibt es keine Reiseverbote, sondern nur erhobene Zeigefinger, Appelle, und den Versuch diejenigen als unsolidarisch darzustellen.
Wir sind mit unserem Camper unterwegs, somit in Dauerquarantäne. Kontakt zu Mitmenschen gibt es lediglich beim Einkauf und Tanken, und da natürlich immer mit Abstand und Maske!
Wie wir entschieden haben könnt ihr ja hier jetzt lesen ?
Ab durch die Mitte
Es ist Mitte Dezember und unser Urlaub lange geplant. Wir wollen raus. Raus aus den schlechten Nachrichten, raus aus dem schlechten Wetter, raus raus raus. Doch wird man uns lassen? Einige Grenzübergänge müssen gemeistert werden. Und wie sehen die Franzosen und Spanier das, wenn wir durchs Land reisen? Letztlich gab es überhaupt keine Probleme. Weder an den Grenzen noch im jeweiligen Land. Franzosen und Spanier sind völlig entspannt.
Es geht also zuerst über Luxemburg nach Frankreich. Wir wählen die nördliche Route und wollen zur Dune du Pilat. Die Enttäuschung: Der offizielle Zugang ist wg. Corona gesperrt. Wir finden einen alternativen Zugang weiter westlich. Nicht ganz so spektakulär aber offen.
Die Düne liegt am Atlantik. Somit ist der Weg nach Spanien vorgegeben. Es geht also weiter an der Küste über Biarritz zum Grenzübergang Irun. Auch hier von Kontrollen keine Spur. Für heute ist eine leichte Offroadstrecke im Gebiet der Bardenas Reales geplant. Die Bardenas Reales, was ist das?
Eine weitläufige Landschaft geprägt von Erosion, Lehm und Sediment. Sehr bizzar und surreal. Einfach mal hinfahren wenn ihr in der Nähe seid. Die Landschaft ist absolut sehenswert!
Es geht weiter, vorbei an Pamplona Richtung Tudela. Dort ist einer der vielen Einstiegsmöglichkeiten in das Naturschutzgebiet der Bardenas Reales. Man kann mit dem eigenen Auto das Gebiet erkunden. Allerdings gibt es, von ein paar Ausnahmen abgesehen, nur Feldwege auf denen man sich bewegen kann. Das heißt: Im Sommer staubt’s und bei Nässe wirds schlammig. Verlassen sollte man die Wege nicht. Ranger kontrollieren regelmäßig.
Der Spaß beginnt
Die schlammigen Feldwege sollten der Vorgeschmack auf den geplanten Track nahe Tortosa sein. Vor zwei Jahren bin ich auf dem Weg nach Marokko diese Offroadstrecke mit meinem Ranger gefahren. Und nun sollte unser 4×4-Camper zeigen was er kann. Die Strecke ist an einem Tag zu schaffen, vorausgesetzt man startet am Vormittag. Wir waren am frühen Nachmittag in Tortosa, somit war klar, dass wir unterwegs in der Pampa übernachten werden. Also Supermarkt anfahren und einkaufen. Dann geht’s los Richtung Berge. Die ersten Kilometer gehen in Serpentinen steil bergauf. Es wird neblig. Kann man nicht gebrauchen hier auf den schmalen Sträßchen. Der Nebel wird immer dichter und ich denke bereits an Abbruch. Doch als wir schließlich über 1.000 m hoch sind lichtet sich der Nebel, es wird klar und die Piste ist in gutem Zustand. Vor Einbruch der Dunkelheit suchen wir uns ein schönes Plätzchen zum Übernachten.
Essen, Bierchen, Gassi mit dem Hund – Gute Nacht!
Unser 4×4-Camper hat sich gut geschlagen, es gab auf dem Track eigentlich keine Probleme. Aber Achtung: Durch die Höhe muss man mehr auf die Bäume achten, und an rutschigen Steilstrecken immer in Fahrt bleiben. Das 4-ETS-System von Mercedes ist eben nicht ganz dasselbe wie ein 4×4-Pickup mit Achssperre.
Richtung Süden
Nur noch wenige hundert Kilometer und wir sind an unserem eigentlichen Ziel, die Region Murcia, angekommen. Auf dem Weg dorthin machen wir auf der Finca Caravana halt. Einem sehr speziellen Standplatz für Camper und Wohnwagen.
Der Betreiber „Franze“ begrüßt uns herzlich mit ein paar Leckereien. Unser erster Eindruck: Die Finca hat schon bessere Tage gesehen! Das Camp ist von Unwettern stark in Mitleidenschaft gezogen und bietet keinen Komfort. Also etwas für Individualisten die ihre Ruhe haben wollen. Wir bleiben ein paar Tage und relaxen. Bisher haben wir ja jeden Tag „Strecke gemacht“.
Die Finca liegt auf ca. 700 m Höhe und ist umgeben von Mandel-, Obst- und Olivenbäumen. Die nächste größere Stadt ist Yecla. Dort gibt es mehrere Supermärkte und sonst alles was man so braucht.
Das Wetter ist gut, die Temperaturen auf der Höhe aber noch nicht so wie wir uns das vorstellen.
Es geht somit nach ein paar Tagen weiter ans Meer. In der Nähe von Mazarron kennen wir bereits ein paar mögliche Standplätze direkt am Meer.
Endlich erträgliche Temperaturen, Sonne und das Meer rauscht. Man kann sich auf das Wetter verlassen. Wir werden morgens mit einem herrlichen Sonnenaufgang begrüßt und abends verabschiedet. Es ist 18-20°C warm. Nur der Wind frischt manchmal auf. Na ja, meckern auf hohem Niveau. Hier werden wir erstmal bleiben.
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Aktualisiert am 7. Juni 2024
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